Die Schwiegertochter des Tagedieb (Reiner Vial)

In der Ich-Form erzählt uns der Gastwirt Reiner Wolf seine Familiengeschichte, wie sie sich in den Jahren 2000 bis 2002 abspielte. Wolf war nicht immer Gastwirt. Ursprünglich wollte er Arzt werden „flog“ aber kurz vor dem Abitur nach einer „Jugendsünde“ vom Gymnasium. Er wurde dann erst Packer und Versender, machte dann eine Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann. In diesem Beruf führte dann sein Weg über Juniorchef, Arbeitslosigkeit zum Gastwirt. Seine Frau Elke hat am gleichen Tage Geburtstag wie er und war die Tochter seine Exchefs in einem Bustouristikunternehmen. Nach einer betrieblichen Geburtstagsfeier begeben sich Elke und Reiner, die zuvor noch nichts miteinander zutun hatten, gemeinsam ins Bett. Die Folge: Sie heiraten am 2. Januar 1975 und am 26. Februar des gleichen Jahres wird ihr Sohn Björn geboren. Einen Tag vor ihrer Silberhochzeit erscheint ihr Sohn mit Heike, seiner Frau, zu der er auf fast gleiche Weise wie sein Vater zu seiner Mutter gekommen ist. Da Heikes Vater, der Hotelier Kreisler, das Geschehen auf dem Geburtstag seiner Tochter nicht billigte und Björn aus dem Hotel trieb, hatten die Beiden heimlich, auch ohne Wissen seiner Eltern, geheiratet. Reiner Wolf verspürt gleich ein unheilvolles Verlangen auf seine Schwiegertochter. Als zur gleichen Zeit Elke, die Mutter, und Björn, der Sohn, im Krankenhaus liegen kommt es zu nicht folgelosen Intimitäten zwischen Reiner, der sich in der Zeit als er arbeitslos war Tagedieb nannte, und seiner Schwiegertochter Heike. Danach entwickeln sich in der Familie scheinbar unmoralische Verhältnisse, über die man nur den Kopf schütteln kann. Gleich drei Ehen drohen zu zerbrechen und dabei sind alle Familienmitglieder im Grunde wertebewusste Christen Zum inhaltlichen Anliegen: Als eine Ehebrecherin gesteinigt werden soll sagt Jesus: „Wer von euch ohne Sünde ist der werfe den ersten Stein“. Und darum geht es in diesem Roman. Es geht um nachvollziehbare menschliche Schwächen und um Heuchelei sowie um eine verlogene Moral, die im Grunde nur dazu dient Macht über andere auszuüben. Wir erfahren wie schmerzlich sogenanntes offenes modernes Leben sein kann und wie die Beachtung der, vielfach für überholt angesehenen, Werte uns erstens vor so etwas schützen kann und zweitens zu wirklichem Glück und Zufriedenheit führt. Ein weiteres Anliegen in diesem eBook ist es aufzuzeigen, dass es diese Gradlinigkeit, wie sie bei politischen Planung, zum Beispiel in der Rentenpolitik, immer vorausgesetzt wird, fast überhaupt nicht gibt. Weil man immer damit rechnet, dass es gradlinig gut geht, wird so vieles, was die Leute mit viel Getöse in Gang gebracht haben, sehr schnell zur Makulatur. Wenn man mit Problemen und Krisen rechnen würde wäre man viel gefasster wenn dann mal etwas eintritt und man stünde nicht so ratlos da.

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