Auch Rehlein können weinen (Reiner Vial)

Gesellschaftskritischer RomanKlaus-Dieter Schulte, Held der Geschichte, verbringt sein Erwerbsleben in dem Unternehmen seines Schwiegervaters, welches später von Klaus-Dieters beiden Schwägern übernommen und weitergeführt wird. Um dort tätig sein zu können hatte der damals 22-jährige sein Jurastudium abgebrochen. Er hat nie einen speziellen Beruf erlernt und war quasi der Assistent der Geschäftsführung in dem Unternehmen, was der Familie seiner Frau gehörte. Er bezeichnet sich selbst als „stinknormaler Angestellter“ in dem Unternehmen, in dem er nie als künftiger (Mit-)Chef zur Debatte stand. Leider geht Schultes Ehe mit Ulrike Rochmann-Schulte, aus der eine Tochter – Ramona – hervorgegangen ist „zu Bruch“ und danach wird er im Jahre 2003 von seinen Schwägern entlassen. Schulte, der zu diesem Zeitpunkt 57 Jahre alt ist, glaubt keine Zukunft im Erwerbsleben mehr zu haben. Der Roman handelt im Jahre 2004, wo Klaus-Dieter Schulte seiner Hartz-IV-Zukunft entgegen zittert. Als Schulte mit der 10 Jahre jüngeren Liane Wolf, die zur gleichen Zeit Stalking- und Mobbing-Opfer geworden ist, zusammen trifft beginnt sich das Schicksal unseres Helden zu wenden. Aber lesen Das Anliegen dieses Romans: Wir fragen, was in den Köpfen von älteren Langzeitarbeitslosen, die zwar gerne noch arbeiten würden, die aber niemand mehr einstellt, vorgeht. Was bewegt die Menschen, die noch nicht in der Hartz-IV-Mühle sind aber denen der letzte Abstieg noch droht? Wie empfinden diese Leute, wenn ihnen im Zuge der Politpropaganda die Schuld am eigenen Schicksal zugeschrieben wird und die Leute, die bis jetzt noch nicht betroffen sind, im Zuge der Verdrängung – Angst selbst Betroffener zu werden – der Propaganda zu klatschen?

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