Und das soll Leben sein (Reiner Vial)

Peter Schröder, der diese Geschichte in Ich-Form erzählt, erlernte nach dem Besuch der Volksschule Bergdorf den Beruf des Schriftsetzers und blieb seinem Lehrmeister (heute heißt es Ausbilder) treu bis dieser im Jahre 1996 starb. Die Erben und Mitarbeiter der Druckerei baten ihn, der inzwischen eine Meisterprüfung abgelegt hat, den „Laden“ zu übernehmen. Die Druckerei ist allerdings vollkommen überaltert und es bedarf einer größeren Investition um wieder wettbewerbsfähig zu sein. Schröder glaubt es zu schaffen, scheitert aber an dem unflexiblen Umgang der Banken mit Kleinbetrieben; Peanuts. Hochverschuldet wird er offiziell Hausmann aber verdingt sich am Finanzamt und dem Gerichtsvollzieher vorbei als Taxifahrer. Dabei lernt er die gelangweilte Millionärsgattin Marianne Berghoff-Klettner kennen und wird von ihr, die mal so aus Spaß Autosex haben wollte, verführt. Marianne geht noch einen Schritt weiter und veranlasst ihren Mann, einem Toppmanager und eiskalten Strategen, Peter als ihren Fahrer und Lustknaben einzustellen. Klettners Zustimmung verwundert Peter erst, klärt sich aber dadurch auf, dass der Millionär nach einem Unfall in der Kindheit impotent ist. Sein Erbe, den er als seinen Sohn ausgibt, ist in Wirklichkeit der seines Bruders, einem katholischen Priesters. Als Schröders Ehefrau durch Zufall die wahre Tätigkeit ihres Mannes erfährt, droht die bis dahin glückliche Familie zu zerbrechen. Sie nimmt sich zum Trotz den rechtslastigen Kommunalpolitiker Goldmann, von Beruf ist er Krankenpfleger, zum Geliebten. Schröders Sohn Thomas, der sich bei der Bundeswehr in einer Offizierslaufbahn befindet, ist für den rechten Goldmann das Ass in der Familie während die Tochter Christina, die in dem Krankenhaus wo er Pfleger ist, als Krankenschwester tätig ist, von ihm gemobbt wird. Trotz allem will Peter Schröder seine zerbrechende Ehe und Familie retten und aufrecht erhalten. Nachdem seine Tochter einen Selbstmordversuch unternommen hat, scheint es sich auch zum Besten zu wenden. 4 Monate danach scheint dann aber das wirkliche Aus gekommen zu sein. Vater und Sohn geraten in einen Streit, der handgreiflich verläuft. Der alkoholisierte Thomas verlässt das Haus um zu seinen Standort zurückzukehren und verunglückt auf dem Wege tödlich. Schröders Frau verlässt ihren Mann und geht zu ihrem Bruder nach Cottbus. Na, lesen Sie doch lieber den Roman. Darin passiert noch eine ganze Menge: Erpressung, sadomasochistische Misshandlung, aktive Sterbehilfe bzw. Mord, Raub, Handel mit Designerdrogen ... also langweilig wird es bestimmt nicht.Zum inhaltlichen Anliegen: Ich stelle humanitäre Existenzen, mit den Kult um den Gott Mammon, dem menschlichen Leben gegenüber. Wir werden feststellen, dass, wenn wir Wohlstand zu seinem Lebensinhalt und –zweck gemacht haben, verunmenschlichen. Das wir dann in Golden Käfigen veröden und vereinsamen. Wahre Werte können wir nicht mehr erkennen und halten Geld, was in Wirklichkeit nur ein Tauschhilfsmittel ist, für Werte. Im Gegensatz zum er- und ausgefüllten Leben können wir nicht mehr die „Seele baumeln“ lassen. Die vielen schönen Dinge des Lebens die uns die Natur, das menschliche Miteinander und das Bewusstsein sowie die Liebe geben können, empfinden wir nicht mehr, da wir es nicht wahrnehmen können. Wir verwechseln, wie Max Frisch mal sagte, Dabeisein mit Erleben. Liebe wird zu einer Ware, die nur noch der körperlichen Befriedigung und niedrigsten Gelüsten dient. Aber der Roman erzählt auch, wie man gerade durch Leid das wirkliche Leben und damit zu Gott finden kann.

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