Der Tolino Page von 2016 ist ein echtes Einsteigergerät. Es handelt sich um einen der günstigsten Reader überhaupt, weshalb wir in Sachen Hardware ein paar verständliche Abstriche machen müssen. So gibt es zum Beispiel keine integrierte Beleuchtung, was das Gerät leider nur bei viel Umgebungslicht lesbar macht. Dennoch lohnt sich unter Umständen ein Kauf des Tolino Page, da es sich um ein sehr preiswertes Modell handelt. Wer nur ab und zu etwas lesen möchte wird mit dem Page gut bedient sein.
Tolino selbst ist als Marke nicht besonders bekannt, doch dahinter versteckt sich ein Zusammenschluss deutscher Firmen (Thalia, Weltbild, Hugendubel, Club Bertelsmann und die Deutsche Telekom), die sich gegen Amazon und der Marktmacht des Kindle verbündet haben.
Tolino Page: So funktioniert die Bedienung
Der Tolino Page kann ganz ohne PC oder Notebook mit digitalen Büchern besorgt werden. Diese werden in einem beliebigen Online-Shop gekauft und sind in Sekundenschnelle auf dem Reader. Über das integrierte WLAN-Modul werden Bücher aus dem Internet übertragen. Eine mobile Verbindung für unterwegs gibt es allerdings nicht – durch die Zusammenarbeit mit der Telekom ist es aber möglich, sich über Hotspots einzuwählen.
Im Online-Buchhandel von Thalia stehen zum Beispiel über zwei Millionen Titel zur Auswahl. die in verschiedenen Preiskategorien zu finden sind.
Zu den unterstützten Formaten gehört allem voran ePub, das mehr oder weniger freie E-Book-Format. Das es bei Amazon nicht gibt. ePub ist häufig ohne zusätzlichen Kopierschutz ausgestattet und kann also von einem Reader zum anderen übertragen werden. Das ist aber nicht bei allen digitalen Büchern der Fall. Neben ePub werden auch ganz klassische TXT- und PDF-Dateien unterstützt. Je nach Größe der des PDFs kann es aber ein paar Sekunden dauern, bis das Buch vollständig geladen ist. Auch insgesamt gesehen ist der Reader scher nicht der Schnellste – dafür aber einer der Günstigsten. Beides zusammen gibt es leider nicht.
Die Schriftgröße kann in neun Stufen an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Auch mehrere Schriftarten stehen zur Auswahl, ebenso wie der voreingestellte Verlagsstandard des gelesenen Buchs. Weitere Schriftarten können auch installiert werden. Eine Wörterbuchfunktion und Übersetzungsfunktion hilft uns dem dabei, Fremdwörter definieren zu lassen und Wörter zu übersetzen.
Obwohl der Reader über einen Hardware-Button am unteren Gehäuserand verfügt, gibt es nur eine Möglichkeit zum Umblättern der Seite – durch Wischen über den Touchscreen. Andere Reader sind hier noch komfortabler konfiguriert und erlauben den Übergang zur nächsten oder vorherigen Seite durch ein Antippen der Rückseite. Diese Funktion ist im günstigen Tolino Page aber nicht vorhanden. Die zuletzt gelesene Seite merkt sich der Reader aber natürlich.
Der Reader ist nur in Goldbraun erhältlich. Weitere Farben stehen nicht zum Verkauf. Was die Schutzhülle angeht haben wir aber die Wahl zwischen verschiedenen Farben. Diese Hüllen haben keinen weiteren Akku integriert, wie wir es von manchen neuen Kindle-Modellen her kennen.
Vollkommen verzichtet haben die Hersteller auf eine Beleuchtung. Auch wenn das Display allgemein gut lesbar ist, sollte dieser Umstand vor dem Kauf unbedingt beachtet werden. Bei nur geringem Umgebungslicht kann es durchaus vorkommen, dass das Lesen zu anstrengend für die Augen ist.
Tolino Page: Design und technische Spezifikationen
Der Page von Tolino verfügt über ein Carta-Display mit einer Diagonale von genau sechs Zoll (15,24 Zentimeter). Damit ist der Reader in guter Gesellschaft, da auch viele Kindle-Modelle in diesem Format erhältlich sind. Die Abmessungen belaufen sich auf 175 x 116 x 9,7 mm, was ihn zu einem etwas größeren Gerät macht – der Grund liegt am etwas dickeren unteren Rand. Die Auflösung liegt bei nur 800 mal 600 Bildpunkten, was etwas schwach ist, in dieser Preisklasse aber verständlich wirkt.
Inklusive Akku kommt der Tolino-Reader auf ein Gewicht von nur 170 Gramm und wiegt damit ziemlich genau so viel wie ein normales Smartphone in 5,5 Zoll. Auch bei längeren Sessions liegt e nicht schwer in der Hand und das Gewicht fällt im Rucksack quasi nicht auf.
Der Akku selbst hat eine Kapazität von genau 1.000 mAh. Er hält mehrere Wochen durch, bevor er wieder aufgeladen werden muss. Im Urlaub können wir das USB-Kabel also gleich zu Hause lassen.
Von der internen Kapazität, die 4 GB beträgt, sind 2 GB für digitale Bücher vorgesehen. Etwa 3000 E-Books finden Platz auf dem Gerät. Der Hersteller spendiert zudem noch 25 GB an Cloud-Speicher, falls der Reader doch einmal voll sein sollte. Der Zugriff auf dort gespeicherte Bücher ist aber nur möglich, wenn das WLAN-Modul eingeschaltet ist. Das wiederum verkürzt die Akkuzeit extrem.
Die in der Cloud von Tolino gespeicherte Inhalte können auch mit anderen Tolino-Readern gelesen werden – kein Verlust also, wenn wir auf irgendwann auf einen anderen Reader des Unternehmens umsteigen sollten.
Tolino Page: Das Fazit
Tolino Page bietet ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. In den Shops ist der Reader zum jetzigen Zeitpunkt schon für 55 Euro zu haben. E-Books lassen sich wunderbar lesen, wenn es viel Umgebungslicht gibt. Abends und nachts wird das schnell zum Problem. Das Einsteigergerät richtet sich also eher an Personen, die vielleicht im Urlaub am Strand ab und zu ein Buch lesen möchten.