Mit dem PocketBook Touch Lux 3 kam vor anderthalb Jahren die dritte Version des E-Book-Readers auf den Markt. Das Gerät ist eher der Mittelklasse denn dem Premium-Bereich zuzuordnen, was sich auch beim Preis bemerkbar macht. Den Reader gibt es bei verschiedenen Online-Händlern schon für etwa 100 Euro.
Das Gerät von PocketBook bietet ein Standraddisplay und einen starken Akku, der nur alle paar Wochen aufgeladen werden muss. ePub wird als Buchformat unterstützt, auch PDFs lassen sich öffnen. Nur auf den Amazon Store müssen wir verzichten, da es sich nicht um ein Kindle-Gerät handelt. Bücher von Amazon können aber gegebenenfalls konvertiert werden – dann kann sie auch der PocketBook Touch Lux 3 lesen.
PocketBook Touch Lux 3: So funktioniert die Bedienung
Digitale Bücher landen direkt aus dem WLAN auf dem Reader. Ein klassischer PC wird nicht benötigt – der gesamte Prozess vom Bestellen bis zum Lesen des Buchs läuft über das Gerät selbst. Bei den Shops haben wir die freie Auswahl und sind folglich nicht an einen bestimmten Händler gebunden.
Viele E-Book-Formate werden unterstützt, darunter CHM, DJVU, DOC, DOCX, EPUB, EPUB (DRM), FB2, HTML, MOBI, PDF, PDF (DRM), PRC, RTF, TCR und zu guter Letzt noch klassische TXT-Dateien. Beim Umgang mit PDFs offenbart der Reader aber eine kleine Schwäche: Die Dateien brauchen teils einfach zu lange, bis sie auf dem Reader erscheinen. Auch das Umblättern von Büchern in diesem Format dauert einfach zu lange, da bietet die Konkurrenz deutlich bessere Möglichkeiten. Immerhin lässt der PDF-Zoom nichts zu wünschen übrig.
In der Bibliothek des Readers kann die Suche auf bestimmte Formate begrenzt werden, was sich in der Praxis als sehr wirksames Feature entpuppt.
Das Umblättern von digitalen Büchern läuft über den Touchscreen. Hier wird einfach in die gewünschte Richtung gewischt. Darüber hinaus gibt es noch haptische Tasten a Rand des Geräts, hier kann auch umgeblättert werden. Ein einhändiges Drücken auf die Rückseite ist nicht möglich, dafür muss zu einem neueren Kindle-Modell gegriffen werden.
Neben der eigentlichen Reader-Funktion bietet die dritte Iteration des PocketBooks noch ein Wörterbuch an. Hier können unbekannte Wörter nachgeschlagen werden. Die Funktion steht allerdings nur dann zur Verfügung, wenn das Gerät mit einem WLAN verbunden ist.
Auch ein Browser ist mit von der Partie, mit dem zum Beispiel Wikipedia-Artikel aufgerufen werden können. Da es sich um einen monochromen Reader handelt, können Farbbilder nur in Schwarz-Weiß angezeigt werden.
PocketBook Touch Lux 3 gibt es mit einem dunkelgrauen Gehäuse, andere Farben sind ebenfalls erhältlich. Zur Individualisierung kann aber eine Schutzhülle gleich mitgekauft werden. Diese Hüllen gibt es in diverse Farben und Formen, bieten aber keinen zweiten Akku, wie es bei manchen Kindle-Modellen der Fall ist.
PocketBook Touch Lux 3: Design und technische Spezifikationen
Mit einem Gewicht von 180 Gramm ist der PocketBook Touch Lux 3 so leicht wie der Kindle Voyage und leichter als der Kindle Paperwhite und der Kindle Oasis.
Die Verarbeitung lässt nichts zu wünschen übrig – nichts wackelt oder rutscht. Der Reader liegt zudem auch gut in der Hand.
Das E-Ink Carta Display besteht aus Glas, verfügt über eine Diagonale von genau sechs Zoll und löst in 1024 mal 758 Bildpunkten auf, was ein guter Wert ist. Die Abmessungen belaufen sich auf 17,4 x 0,8 x 11,5 cm – ein eher handliches Gerät also, das fast in jeder Tasche Platz finden sollte.
Es gibt eine Hintergrundbeleuchtung, die stark genug ist, um auch außerhalb der eigenen vier Wände ohne Probleme lesen zu können. Das Display spiegelt nicht, bietet aber auch keine automatische Anpassung der Helligkeit an das Umgebungslicht an – in dieser Preisklasse ist das aber nicht ungewöhnlich.
Der Akku macht eine gute Figur. Nur alle paar Wochen muss der PocketBook Touch Lux 3 wieder an die Steckdose. Der Ladevorgang dauert etwas mehr als 2,5 Stunden – über 16.000 Seiten können mit einer Ladung gelesen werden, was etwas mehr ist als bei der Konkurrenz. Hierfür sollte allerdings die WLAN-Funktion des Readers dauerhaft ausgeschaltet sein, da sonst die Akkuleistung drastisch sinkt. WLAN ist im Idealfall nur dann eingeschaltet, wenn neue Bücher gekauft werden.
Acht Gigabyte Speicher stehen zur Verfügung und bieten Platz für Tausende Bücher. Sollte der große Speicher dennoch einmal voll sein, gibt es zum Glück einen Steckplatz für microSD-Karten. Diese dürfen bis zu 32 GB groß sein, was den insgesamt zur Verfügung stehenden Speicher auf 36 GB erhöht.
Der Einsatz einer Speicherkarte ist bei E-Book-Readern sehr ungewöhnlich, aber lobenswert. So können Bücher einfach von A nach B übertragen werden. Es ist also auch möglich, an einem beliebigen Rechner mit Internetverbindung Bücher zu kaufen und die Speicherkarte anschließend wieder in den Reader zu stecken.
PocketBook Touch Lux 3: Das Fazit
Die dritte Version des PocketBook-Readers hat aufgeholt, offenbart hier und da aber noch leichte Schwächen – vor allem was den Umgang mit PDF-Dateien angeht. Der Preis geht in Ordnung, ist aber auch kein echter Knaller. Wer kein Kindle-Gerät haben möchte und stattdessen lieber auf das freie Format ePub setzt, wird mit dem PocketBook Touch Lux 3 dennoch Freude haben.