Dies irae (Anton Wildgans)
Erscheinungsjahr: 1918
Leseprobe:
Huberts Mansarde.
Die beiden Seitenwände des weitläufigen Raumes sind von ihrem
oberen Drittel an abgeschrägt. In der Mitte der Linkswand eine
Art Oberlicht in Gestalt eines mehrteiligen Fensters. Darunter ein
geräumiger Tisch mit quadratischer Naturholzplatte und
derbgedrechselten, braunpolierten Füßen. Jenseits des Tisches ein
alter lederner Schreibtischsessel. Links vorne eine schräg ins
Zimmer hereingestellte Ottomane mit Teppichüberwurf; an der
Wand eine kleine, offene Bibliothek. Vorne rechts eine einflügelige,
niedere, braune Holztür. Weiter rückwärts ein einfaches Eisenbett,
an dessen Kopfende ein Nachtkästchen angerückt ist. Ganz
rückwärts rechts ein altertümlicher Waschkasten, demgegenüber
links ein ebensolcher Kleiderkasten. In der Mitte des Hintergrundes
eine sehr breite, aber niedere, zweiflügelige Glastür auf einen
Holzbalkon hinaus.
Wenn der Vorhang aufgeht, ist diese Tür in ihrer ganzen Breite
offen, und man sieht über die Brüstung des Balkons hinaus in eine
helle Julinacht, deren silbriger Schimmer auf den nächsten und
nahen Wipfeln von Gärten liegt. Jenseits dieser, gegen den Himmel
sich abhebend, dunkle
Waldkuppen, deren eine von den glitzernden Bogenlampen...
Autoreninformationen: Anton Wildgans
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