Mehr Nachhaltigkeit im Alltag mit diesen Tipps

Ein nachhaltiger Lebensstil ist seit einiger Zeit so gefragt wie lange nicht. Ein neues Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz sowie für ein gesundheitsbewusstes Leben und Menschenrechte scheint die Ursache dafür zu sein. Ob aktuelle Probleme wie die Klimakrise lediglich einen Trend ausgelöst oder langfristige Veränderungen bewirkt haben, ist noch unklar.

Dieses Bewusstsein trägt jedoch nicht nur zum Umweltschutz und einer bestmöglichen Ressourcenverwertung bei, sondern verhilft Arbeitskräften auch zu faireren Löhnen. Um das zu verstehen sollten zunächst die unterschiedlichen Labels und Bezeichnungen unterschieden werden.

Bio

Als Bioprodukte zählen die Erzeugnisse, die unter bestimmten Voraussetzungen hergestellt beziehungsweise gezüchtet worden sind. Da der Begriff nicht geschützt ist, darf theoretisch jeder seine Produkte als „bio“ bezeichnen. Allerdings gibt es auch bestimmte Biosiegel, deren Verwendung bestimmte Anforderungen an das Herstellungsverfahren und das Produkt selber stellt. Die Einhaltung dieser Anforderungen wird streng kontrolliert und kann nicht so leicht umgangen werden. Die bekanntesten Beispiele sind die beiden EU-Bio-Siegel. Das eine zeigt ein grünes Sechseck mit dem Wort „Bio“ in der Mitte, darunter der Schriftzug „nach EG-Öko-Verordnung“ . Das andere ein weißes Blatt in einem hellgrünen Rechteck.

Fairtrade

Die Markierung „Fairtrade“ wird verwendet, wenn Teile der Erzeugung eines Produkts nach fairen Lohnanforderungen für die dazu benötigten Arbeitskräfte erfolgen. Dies soll Arbeiter vor Ausbeutung schützen. Da jedoch viele Handelswege schwer überprüfbar sind, lässt sich auch hier meist nur eine Verminderung des Problems erreichen. Mit Ausnahme des Labels Fairafric, deren Schokolade zu 100% fairtrade ist.

Regional

Wie der Name schon sagt, stammen Erzeugnisse mit dieser Beschriftung aus dem Land, in dem sie verkauft werden, häufig sogar auch der gleichen Umgebung. Dies spart lange Transporte über Frachtschiffe oder Flugzeuge, was wiederum Energie spart und somit gut für Umwelt und Klima ist.

Im Grunde kann man also schon einen erheblichen Beitrag zur Verbesserung der aktuellen Weltsituation leisten, wenn man beim Einkaufen auf die Labels und Siegel achtet, mit denen die Produkte versehen sind. Allerdings gibt es beim Einkauf noch mehr zu beachten.

Einkaufen

Es gibt einige Läden, die sich Nachhaltigkeit ganz besonders auf die Fahne geschrieben haben. Dazu zählen Unverpackt Läden, Bio Läden, einige Gebrauchtwarenhändler und Second Hand Läden. Dort einzukaufen sorgt nicht nur dafür, dass nachhaltige Produkte konsumiert werden, im Falle von Second Hand Produkten sind diese auch längere Zeit in Umlauf, bevor sie in den Müll wandern. Außerdem bedeutet der Einkauf in besagten Läden, dass diese sich auch langfristig finanzieren können und somit nicht schließen müssen.

Körperhygiene

Bei der Körperhygiene lohnt sich eine genauere Inspektion der verarbeiteten Inhaltsstoffe. Die meisten Kosmetikprodukte beinhalten Stoffe, die weder für die Gesundheit noch für die Umwelt gut sind. Entscheidet man sich für Naturkosmetik, umgeht man das gröbste. Zusätzlich ergibt es Sinn, Marken zu verwenden, die wenig Kunststoffe verwenden. Beispielsweise sollte hier auf Marken verzichtet werden, die Mikrogranulat verwenden, da dies nicht aus dem Wasser gefiltert werden kann und daher später häufig im Meer landet.

Außerdem gibt es Abschminkpads und ähnliches aus Bambusviskose. Im Gegensatz zu Einwegtüchern können diese und mehrmals verwendet werden. Bambus ist zudem ein schnell nachwachsender Rohstoff und seine Verwendung eignet sich daher für einen nachhaltigen Lebensstil.

Ebenfalls im Sinne der Nachhaltigkeit wurden bestimmte Seifen, Zahnpasta und Shampoos entwickelt, die statt in Plastiktuben, am Stück oder in Verpackungen aus Pappe verkauft werden.

Anziehsachen

Mittlerweile gibt es diverse Fairtrade Marken, die nicht nur fair gehandelte, sondern auch schöne Kleidung produzieren. Was früher eher nach Hippie oder Mauerblümchen aussah, unterscheidet sich heutzutage nur noch in punkto Nachhaltigkeit von herkömmlichen Anziehsachen. Der einzige Nachteil ist der hohe Preisunterschied. Daher kann Kleidung auch aus zweiter Hand gekauft werden.

Entweder im Laden oder auch über diverse Internetportale. Die Preise sind dort in der Regel niedrig, obgleich viele Sachen noch gut erhalten sind. Wer nähen, stricken oder häkeln kann und möchte, fertigt Teile seiner Kleidung selber an. Auch hier sollte jedoch darauf geachtet werden, wo Stoffe und Wolle herkommen, beziehungsweise unter welchen Bedingungen diese hergestellt wurden.

Spielzeug

Auch bei Spielzeug kann auf Nachhaltigkeit geachtet werden. Ebenso wie bei Nahrungsmitteln oder Kosmetika, lohnt sich auch hier ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Vieles sollte schon alleine aufgrund ihrer bedenklichen Zusammensetzung gemieden werden. Außerdem sind Spielzeuge aus Billigläden meist unter schlechten Arbeitsbedingungen produziert worden.

Sogar Kinderarbeit kommt in bestimmten Ländern vor, weil dies die Preise niedrig hält. Aber es müssen auch nicht zwingend die teuren Marken sein, da dort das Geld häufig ebenfalls nicht bei den Arbeitern ankommt. Spielzeuge können häufig preiswert auf Flohmärkten oder Second Hand im Internet erstanden werden. Manchmal treffen sich sogar Eltern, die in großen Gruppen Kindersachen austauschen oder untereinander verkaufen.

Zusammengefasst…

Nachhaltigkeit kann jeder in seinem Leben umsetzen. Dazu muss auch nicht immer mehr Geld oder Zeit investiert werden. Wichtiger ist, welche Rolle Konsum bei jedem Einzelnen spielt und ob die Bereitschaft besteht, den eigenen Lebensstil zu hinterfragen.

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