Home Office – Den digitalen Arbeitsplatz meistern

Es gab einmal Zeiten, da konnten Informationen nur so schnell reisen wie die Menschen, die sie verbreiteten. Doch diese Zeiten fahrender Barden sind lange vorbei. Heute können wir jederzeit den digitalen Hahn aufdrehen und uns die volle Druckbetankung an Informationen geben – oder auch das, was manche dafür halten. Und auch das Arbeitsleben ist, was den Informationsfluss anbelangt, schon lange modernisiert und optimiert worden. Daten werden gemeinsam in der Cloud bearbeitet. Man sieht genau, wer wann was gemacht hat. Im Büro werden Tasks und Informationen im Minutentakt zielgerichtet an Mitarbeiter geschickt, bis der HP Switch glüht.

Das Ganze ist soweit gediegen, dass wir eingedenk der digitalen Möglichkeiten nun auch problemlos von zu Hause arbeiten können. Immer mehr Menschen arbeiten notgedrungen aus dem Home Office. Doch damit hat Corona im Grunde genommen nur eine Entwicklung beschleunigt, die sich mittelfristig ohnehin eingestellt hätte. Denn wer in Zeiten von Videokonferenzen und digitalisierten Großraumbüros noch an Dienstreisen und rein administrativen Büroräumlichkeiten festhält, in denen gar kein Kundenkontakt stattfindet, der unterschätzt die modernen Möglichkeiten. Und wie ungleich zeitgemäßer diese sind. Sparen sie doch mehr ein als nur Geld.

Home Office bringt neue Herausforderungen mit sich

Für uns Ebook lesende und Podcast hörende „digital natives“ ist das Home Office ein nahezu idealer Arbeitsplatz. Stellt es doch eines der digitalen Heilsversprechen dar: Professioneller Informations- und Dokumentenaustausch, der soweit funktioniert, dass man von zu Hause aus arbeiten kann. Doch das Home Office hat auch seine Tücken und verlangt insofern neue Kompetenzen ab. Denn das Potenzial zur Ablenkung ist groß. Niemand schaut einem über die Schulter, wenn man mal kurz auf YouTube „was nachschaut“. Oder vielleicht die eine oder andere Raucherpause mehr einlegt, als man es im Büro wagen würde.

Vor allem die Gefahr sich von der allgegenwärtigen Informationsflut mitreißen zu lassen, ist nicht unerheblich. Und ehe man es sich versieht, vertrödelt man wertvolle Zeit, während man seine Aufmerksamkeit ungebremst mal hierhin, mal dorthin richtet. Das lenkt nicht nur ab, sondern laugt auch aus. Es ist, als ob man in einem gläsernen Hochgeschwindigkeits-Zug sitzt und den Kopf hektisch in alle Himmelsrichtungen dreht, um ja nichts zu verpassen. Da kann man sich schnell fühlen, als ob man Informationen über einen Feuerwehrschlauch erhält. Es ist leicht, überwältigt zu werden. Nun folgen einige Tipps, um dem zu entgehen.

Dem Medienkonsum Grenzen setzen

Wissen ist zwar Macht und man möchte täglich auf dem Laufenden bleiben. Gerade in der jetzigen Situation, will man die neuesten Einschätzungen und Expertenempfehlungen mitbekommen, die sich von Tag zu Tag ändern können. Zu Beginn von COVID-19 haben wir alle diesbezüglich die Nachrichten genau beobachtet. Das machte Sinn, da wir alle versuchten zu verstehen, was da genau vor sich ging. Doch mittlerweile scheinen wir ständig auf der Lauer zu liegen und darauf zu warten, dass „etwas“ passiert. Und das ist weder konstruktiv noch empfehlenswert.

Die ständige obsessive Suche nach „Nachrichten“ (teils auch aus dubiosen Quellen) erhöht die Anspannung und raubt Zeit. Dabei reicht es völlig aus, einige Male am Tag zu festgelegten Zeiten zuverlässige Quellen zu überprüfen. So kann man sich den größten Teil des Tages Dingen zuwenden, die erledigt werden müssen. Man muss nicht alle 15 Minuten das Fenster bei einem News Portal aktualisieren, um auf dem Laufenden zu bleiben. Wenn sich etwas Wichtiges ergibt, erfahren wie es früh genug.

Soziale Medien – Die Resonanzkammer für Panik

Doch es langt nicht nur, den Medienkonsum quantitativ in geordnete Bahnen zu lenken. Dies auch qualitativ zu tun, ist mindestens ebenso wichtig. Gerade in sozialen Medien werden insbesondere dieser Tage reißerische Falschmeldungen und negative Emotionen (Angst, Wut, Feindseligkeit, Ressentiments usw.) lustvoll verbreitet bzw. geschürt.

Der Konsum von sozialen Medien erhöht dementsprechend ungemein die Menge an „Lärm“, die man potenziell empfängt. Und wer dieses Hasenloch erst einmal heruntergeht, wird die Algorithmen von Facebook, YouTube und Co. schon bald von ihrer obskuren Seite kennenlernen. Auch hier ist weniger definitiv mehr. Es kann sich lohnen, Keywords, Posts und Feeds stumm zu schalten und gewisse Quellen konsequent zu ignorieren, wenn diese im digital erweiterten Bekanntenkreis gerade die Runde machen. Denn zum Glück muss man ja nicht jeden Unsinn mitmachen.

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