Hörspiellabels vorgestellt: blubb. Hörspiele – seit 2009 professionelle, kostenlose Hörspiele

 

Regelmäßige Besucher von Freiszene.de sind mit Sicherheit schon über Hörspiele von blubb. gestolpert. Seit 2009 stellt das Hörspielprojekt kostenlose Werke bereit. Diese werBlubb Logoden mittlerweile mit professionellen Sprechern, Schauspielern und zusammen mit Künstlern aus anderen Richtungen und Kulturinteressierten produziert. Zuletzt erschien im November das Hörspiel „Bürp – ein schräges Hörspiel“.
In der „Hörspielszene“ haben sie sich profiliert und treten mittlerweile mit Live-Hörspielen auf. Freiszene.de bekam die Möglichkeit ein Interview mit blubb. zu führen und über die Entstehung und die Entwicklung mehr zu erfahren.

 

Hallo blubb.! Vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit nehmt und uns mehr Wissen über Euch vermittelt. Beginnen wir doch damit, was Ihr wahrscheinlich am Häufigsten gefragt werdet: Was hat Euch verleitet dieses Hörspielprojekt zu starten und wie kamt Ihr zu diesem ausgefallenen Namen?

Ganz am Anfang waren wir zwei junge Künstler, die von einem Verlag die Genehmigung bekommen haben, eines unserer Lieblingsbücher zu vertonen und kostenlos im Netz zu veröffentlichen. Da brauchten wir natürlich einen Namen, den man leicht wiedererkennen kann und den wir für unsere Hörspiele als Soundlogo einbauen können. Uns erschien die Verbalisierung eines Geräusches perfekt.
Zunächst wollten wir uns – kein Scherz! – „plums.“ nennen. Das haben wir aber wieder verworfen. Weil „blubb.“ so leicht klingt und für unsere verrückten Seifenblasenideen stehen kann, haben wir uns dann dafür entschieden. (Der Punkt am Ende unseres Namens ist uns übrigens sehr wichtig.)

 

Was waren Eure Erwartungen und Ziele zu Beginn des Projekts? Hättet Ihr anfangs gedacht, dass Ihr 2014 auf der Bühne steht und Euer Publikum mit Live-Hörspiele begeistert?

Eigentlich wollten wir nur Spaß haben und viele Sachen, die man beim kommerziellen Arbeiten im Studio nicht so einfach machen kann, ausprobieren. Dabei stand nicht im Vordergrund, Hörspiele für die Massen zu produzieren, sondern auszuloten, was innerhalb des Mediums Hörspiel noch so geht. So ist jedes unserer Hörspiele eigentlich ein Experiment auf seine Art.
Das mit den Live-Hörspielen hat sich so entwickelt. Im Grunde ist es eine weitere Möglichkeit, Hörspiel als Kunstform zu performen, die wir natürlich nicht auslassen konnten. Und weil das Feedback sehr positiv ist, haben wir bis heute nicht damit aufgehört.

 

Eine Besonderheit, die blubb. Auszeichnet, ist, dass die Hörspielsprecher zum Teil auch im Berufsleben Sprecher und Schauspieler sind. Wie läuft das ab, kennt Ihr Euch untereinander und fragt bei gemeinsamen Veranstaltungen nach, ob Interesse an einer Hörspielrolle bestünde? Und in wieweit kann blubb. dann auch zum Selbstmarketing beitragen?

Genau so läuft das ab. Man kennt sich halt und sagt dann „Hey, wir machen ungewöhnliche Hörspiele, hast du Lust?“ Gerade die Schauspielkollegen, die bisher nur Theater und Film gemacht, aber noch nie im Studio gesprochen haben, können sich ohne großen Leistungsdruck ausprobieren, eigene Ideen einfließen lassen und sich weiterentwickeln. Auch für Demos sind die Hörspiele ganz praktisch.

 

Gibt es manchmal Probleme, wenn Profis mit Laien auf einer Bühne stehen?

Eigentlich nicht, weil alle versuchen, das beste aus sich und den anderen herauszuholen. Wir unterstützen uns gegenseitig. Oft trifft man dann künstlerisch einen Kompromiss.

 

Wie lange benötigt Ihr bis ein Hörspiel fertig produziert ist und als Download angeboten werden kann?

Das hängt von vielen Faktoren ab. Vor allem von der Länge des Hörspiels und der Zeit, die uns zum Produzieren zur Verfügung steht.
Für „Die Mitte der Welt“ zum Beispiel, eines unserer älteren Hörspiele mit vielen jüngeren Stimmen, haben wir uns für einen ganz eigenen, sphärischen Mischstil zwischen Hörspiel und Hörbuch entschieden, der erst einmal gefunden werden wollte. Allein am ersten Satz des Protagonisten haben wir über 3 Monate gearbeitet, am Hörspiel insgesamt über anderthalb Jahre. Es hat eine Spiellänge von über 6 Stunden.

„Peter And The Lost Boys“ hingegen, ein Hörspiel mit Musik- und Musical-Elementen, wurde innerhalb der zwei Wochen vor der Live-Premiere komplett konzeptioniert, geschrieben, geprobt, die Songs mit der Band erarbeitet und eingesprochen. Wie gesagt, wir machen Experimente…

 

Wie finanziert Ihr Euch?

Ausschließlich mit den Live-Shows, da wir die Hörspiele online komplett kostenlos anbieten.

 

Was veranlasste Euch Live-Hörspiele anzubieten? Wie reagiert das Publikum, schließt ein Großteil die Augen und lässt das Kopfkino laufen oder schauen sie Euch gespannt zu?

Auch das ist von Hörspiel zu Hörspiel unterschiedlich. Gerade bei den lustigeren Sachen mit der performativen Metaebene „zwischen den Sprechern“ wird ganz genau beobachtet, wer was gerade macht, weil ganz viel visuell zwischen den Sprechern passiert.

 

Woran arbeitet Ihr aktuell?

Momentan arbeiten wir an der Vertonung der ungekürzten Schlegel-Übersetzung von William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“, unser erster Klassiker.
Darüber hinaus steht eine weitere Live-Show von unserem schrägen Programm „KOPFKINO“ am 8.1.2016 an. Im Sommer 2016 dann „Die Schatzinsel“ von R. L. Stevenson.

 

Freiszene.de bedankt sich für das geführte Interview und wünscht blubb. weiterhin viel Erfolg!


 

 

Weiterführende Links:

Die offizielle Webseite von blubb.

Die kostenlosen Hörspiele von blubb. auf Freiszene.de

 

 

Jetzt bewerten!

2 Antworten

  1. Konny sagt:

    Ich liieeeebe die Hörspiele von blubb.! Mein Wohnort ist leider zu weit von Wuppertal entfernt, hoffe aber euch irgendwann live zu hören 🙂

  2. McHelmut sagt:

    Hörspiele von blubb sind das Geilste auf der Welt. Wenn ich in der Nähe bin, komme ich mit meinen Freunden vorbei.